Es gibt mehrere Legenden darüber, wie Union zum Schlachtruf "Eisern Union!" kam. Das Erzählmuster ist aber immer dasselbe. Außerdem gibt es einen kleinen Exkurs zu "Eisern Berlin!" und eine Erzählung, dass die Abkürzung u.n.v.e.u. gar nicht so alt ist, wie man vielleicht annehmen könnte.
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Die Musik wurde von
David erstellt und die Logos von
Steffi entworfen. Der Podcast beruht auf dem Konzept des famosen
Geschichts-Podcasts Zeitsprung von
Daniel Meßner und
Richard Hemmer. Danke für alles!
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Sehr schönes Konzept, feine Premierenfolge (und äußerst angenehme Länge). Tausend Dank ank für diesen Podcast!
Dass die eisernen Traditionen und damit der Schlachtruf ab 1950 bis zum Mauerbau auch von Köpenickern vor allem in Moabit gepflegt wurden, erzählt der Ehrenpräsident des heutigen SCU06, der damals schon dabei war, bei AFTV sehr lebendig:
https://secure-clubtv.tvnext.tv/unb/player/list/0/6376259/1
Da erfährt mensch auch, warum aus der Zeit vor 1945 soviel Legende und so wenig Fakt ist: Die Vereinsunterlagen sind am Ende des zweiten Weltkriegs weitgehend zerstört worden, weil die Alte Försterei ein schwer umkämpfter Flak-Standort war. Da ist nicht mehr viel da, was als Beleg dienen kann. Und von dem wenigen, was es noch gibt, ist einiges 1950 zum neuen SCU06 gegangen.
Dort hat sich meiner Hörerfahrung nach auch die Variante des Schlachtrufs im Sinne von „Seid eisern!“ erhalten. Es ist dort weniger ein Fanruf (so viele Fans gibt es in der Bezirksliga nicht), als eine Anfeuerung der Spieler selbst und ein Ritual bei Vereinsterminen und es wird in etwa „Eisern! Union“, also mit Betonung auf Eisern und dann Pause vor Union gerufen. Meist als einfacher Ruf ohne Wiederholung. Bei genauem Zuhören haben sich meinen Ohren nach hier für einen Schlachtruf zwei unterschiedliche Traditionen entwickelt. Und alles nur wegen der deutschen Teilung.
Klasse Idee dieser Podcast…. Werd ich wie auch Textilvergehen gern und oft hören. Was ich mir zu Beginn einer neuen Folge wünschen würde, wäre eine Art Aufarbeitung der vorangegangenen Folge (Feedback, neue Erkenntnisse, ggf. Richtigstellungen, denn natürlich könnt ihr auch nicht alles wissen 😉 )
Bin begeistert. Weiter so!
Jefällt mir. Kommt auf die Liste. Weiter machen.
Eisern
Hallo, ich habe Euch sehr gerne zugehört, wirklich eine tolle Idee.
Zum Thema UNVEU. Ich kenne die Sache mit TC und dem Seemann, aber… Der Zusatz UNV ist in jedem Fall älter! Mitte der 80er, als sich der Fanblock an der Mittellinie befand, rief unser damaliger Vorsänger, heute Capo genannt: “ Und nicht vergessen!…“ ( natürlich ohne Megaphon) Ich weiß es genau, denn es war mein Klassenkumpel René, er hatte eine ordentliche Stimme und ein gutes Gespür für die richtige Situation. Ich wunderte mich nur später Anfang der 90er, warum das ’nicht‘ in ’niemals‘ umgewandelt wurde.
Ich denke aber, das ’niemals‘ sich noch eindringlicher anhört.
‚Eisern Berlin‘ wurde mindestens schon ’89 von den Herthanern gerufen, als wir nach der Maueröffnung ins Olympiastadion zu den Punktspielen von Hertha gingen, war das da so üblich. Rot/weiße Schals und ne einige Union Banner waren da noch normal.
„eisern berlin“ hatte m.m.n. bereits in den früheren 1980ern einen – nicht ganz so sympathischen – bezug.
es stand nämlich (auch) für gemeinsame aktionen von gewaltsuchenden unionern und bfc-fans (die sich nicht notwendigerweise der jeweiligen hoolszene – es war wohln auch erst die zeit des enstehens solcher – zugehörig fühlten oder nahestanden).
auslöser dieser gar nicht so ruhmreichen – und gerne oft verleugneten – „zweckallianz“ waren möglicherweise die ereignisse nach dem fdgb-pokalfinale 1979/80 im stadion der weltjugend zwischen dem fc rot-weiß erfurt und dem fc carl zeiss jena, welches 1-3 nach verlängerung endete, nachdem erfurt bis spät in die reguläre spielzeit geführt hatte.
dem teil der frustrierten erfurter, der nach spielende den die chausseestraße in richtung s-bahnhof friedrichstraße laufenden jena-fans in den rücken fielen, schlossen sich unter dem ruf „eisern berlin“ zahlreiche unioner und bfcer an, die „kräftig austeilten“.
ich war augenzeuge dieser angriffe und damals (16 jahre alt) selbst durchaus kein „chorknabe“, sondern schon mal ganz gern dabei, wenn’s „rund“ ging.
hin und wieder mal schals anderer fangruppen „zu ruppen“ (also trophäen zu erbeuten) gehörte ja zu dieser zeit für „erlebnisorientierte jungmänner“ (und das waren nicht weniger bzw. wollten es sein) fast zum ritual im umfeld von spielen.
da ich aber mitbekommen hatte, dass hier zahlreiche weinrote das wort führten und zudem die übergriffe vielfach anrennen von hinten gegen wehrlose jenaer erfolgten, verspürte ich keinen bock, mit denen gemeinsame sache zu machen.
(womit ich keinesfalls ausdrücken will, dass nun die bfc’er jene waren, die besonders „hinterhältig“ agierten).
diese ereignisse – nicht wenige, darunter viele vollkommen friedliche familienväter – wurden übel zugerichtet.
in den fanszenen beider berliner klubs (man kannte jeweils viele vom „anderen ufer“) waren diese geschehnisse immer wieder thema.
ohweh…viele fehler.
kann mann i-wie korrigieren?
Wie lautet denn nun die klarschrift der Abkürzung u.n.v.e.u.
Über eine zügige Klärung würde ich mich freuen
Mfg h.-
G.stremlau
V
@hans-georg stremlau Hier wird das erklärt.